GJ: Landkreistreffen Januar 2020

Das erste Mal im neuen Jahr fand sich die Grüne Jugend Fürth/Fürth-Land zu einem Landkreistreffen zusammen, diesmal beim Griechen in Seukendorf. Neben der offiziellen Mitgliederversammlung am 6. eines Monats soll dieses Format primär zum lockeren Gespräch und zu Diskussionen einladen. Dementsprechend die Veranstaltungsorte: Statt des Grünen Büros in Fürth werden im monatlichen Wechsel Restaurants in Stadt und Land Fürth besucht, jeweils am 21. eines Monats. Für gute (und auch vegane) Verpflegung ist also immer bestens gesorgt!

Mit überraschend vielen GJ-Mitgliedern, die sich zur Landpartie aufgemacht haben, ging es los mit den Berichten von den Veranstaltungen in letzter Zeit: Alexander (Pol. Geschäftsführer) erzählte vom Feminismusseminar in Erlangen. Dank einer Live-Schalte konnte die bayerische Grünen-Chefin Eva Lettenbauer einen Input zur Geschichte und den heutigen Herausforderungen des Feminismus geben. Schließlich war auch Beteiligung gefragt mit einem Planspiel zum Thema feministische Politik in den Parlamenten.

Der zweite Bericht des Abends kam von Beisitzerin Anna, die von einer Fortbildung für zukünftige Kommunalpolitiker*innen erzählte. Mit ihr auf Platz 5 der Grünen Stadtratsliste in Fürth ist sie eine von vielen Mitgliedern unserer Grünen Jugend, die auch auf vorderen Listenplätzen kandidieren. Gerade für die Stadt Fürth fährt die GJ darum auch ihre eigene Kampagne samt Wahlkampfflyer, der demnächst zur Verfügung steht!

Der Hauptteil des Abends war jedoch für die vielfältigen Diskussionspunkte reserviert:

  • Ganz aktuell waren natürlich die Abstimmungen im Bundestag über die Vorschläge zur Organspende-Regelung. Insgesamt gab es innerhalb der GJ viel Verständnis für die Widerspruchslösung des Gesundheitsministers. Der positive Effekt auf die Zahl der Organspenden war nicht wegzudiskutieren, aber verschiedene Faktoren wie Aufklärung oder Selbstbestimmungsrecht sprachen auch für die verbesserte Zustimmungslösung, wie sie u.a. von Annalena Baerbock initiert und im Bundestag schließlich beschlossen wurde. Alles in allem war die Debatte aber wenig hitzig, da von den Anwesenden die meisten nicht betroffen waren und bereits einen Ausweis besitzen. Wenn Du Spender werden möchtest oder dich dafür interessierst, findest du hier Informationen!
  • Ein weiterer großer Punkt in der Debatte war die Erbschaftssteuer. Die Grüne Jugend ist allgemein dafür bekannt, eine hohe Erbschaftssteuer zu vertreten, die bei Vermögen ab 1 Mio € bis zu 100% betragen kann. Als Grundlage für unsere Debatte in Fürth/Fürth-Land hatte GJ-Sprecher Moritz einen ZEIT-Artikel mitgebracht. Auch hier zeigte sich eine gute Breite in der Diskussion. So fand die Meinung „Erben ist keine Leistung“ (Name des Artikels) und die allgemeine Ungerechtigkeit des millionenschweren Erbens ebenso Anklang wie Bedenken gegenüber einer Geringschätzung der Lebensleistung oder wirtschaftlich-betrieblichen Konsequenzen (z.B. Zwangsenteignung)
  • Der Umgang mit AfD und anderen rechtsradikalen Kräften spielte ebenfalls eine Rolle. Im Zentrum stand die Frage, ob man mit der AfD im Zuge der Wahl nicht auf ein Podium gehen sollte. So hatten es beispielsweise die Linken in Fürth und auch unser Grüner OB-Kandidat Kamran Salimi angekündigt. Eine schwierige Frage, da in beiden Fällen der AfD Raum gegeben wird, entweder durch Aufwerten zum normalen, also ganz und gar demokratischen Gesprächsteilnehmer oder durch Ablehnung und damit bestärkter Opferrolle. Gegen Ende des Abends wurde die Frage dann auch auf die Akzeptanz von rechten Plakat- bzw. Stickeraktionen ausgeweitet. Inwiefern ist Gegen-Vandalismus legitim? Usw.

Anzumerken ist noch, dass zum ersten Mal alle Redebeiträge im offiziellen Teil der Debatte quotiert waren. Das stellte zwar eine gewisse Herausforderung dar, da von den 9 Anwesenden heute nur 2 Frauen waren. Aber nix, was sich durch das Engagement der beiden nicht beseitigen ließ 😉

Nächstes Treffen ist wie immer am 6. Februar um 18:30 Uhr im Grünen Büro Fürth.